45 weeks left

Trainingsstart

Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass ich derzeit freudig aus dem Bett springe und gern in Dunkelheit losrenne. Dem ist nicht so.

November...
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. 
Die Saisonpause genoss ich in vollen Zügen. 
Ich war viel mit Freunden unterwegs und habe sehr viel gegessen und getrunken. 
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ich bin nicht anders. Ich habe mich abermals an das Leben eines Nicht-Sportlers gewöhnt. Doch nun heißt es wieder: 
Schluss damit! Jeder Anfang ist schwer, aber genau deshalb denke ich an alles, was das Jahr 2020 bringen wird. An all die Ziele, die ich mir vorgenommen habe. 
Mein großer Traum von Hawaii wird in Erfüllung gehen. Aber es sind noch 45 Wochen und der Weg scheint lang zu sein. Wochen in denen man übermotiviert zu Taten schreitet, aber auch Tage, an denen man einfach keinen Bock haben wird. 
Man lernt zu differenzieren und versucht zu verstehen, ob man nun faul oder müde ist. Derzeit ist es die Faulheit, die einen quält. Das morgendliche Aufstehen bei Dunkelheit. Das abendliche Heimkommen bei Dunkelheit. Kaum ein Sonnenlicht, dass das Gemüt erhellt. 
Doch umso schöner kann es auch sein, draußen seine Runden zu drehen. Man genießt die Ruhe und die Natur, fernab vom Alltagsstress und Weihnachtstrubel und denkt an das große Ziel. Man lässt nie davon ab und versucht nach und nach seinen Rhythmus zu finden. Und wenn ich doch auf meiner einsamen Morgenrunde überholt werde, weiß ich alles richtig gemacht zu haben.
Ich bin nicht der einzige Irre und am Ende kann ich dennoch stolz darauf sein, mehr getan zu haben, als die meisten anderen meiner Mitmenschen. Die Laune steigt, man wirkt ausgeglichener, vergisst den Alltagsstress und das Frühstück schmeckt besser. 
Die Geschwindigkeit spielt für mich keine Rolle, sondern der Spaß und die Kontinuität. Die Saison ist lang und zu Beginn verpulvere ich nicht meine noch so kostbare Energie. 
Man darf nicht zu streng mit sich selbst sein und versucht kleine Schritte in Richtung großes Ganzes zu gehen. Jede noch so kleine Bewegung ist wichtig, um sich besser und stärker zu fühlen. 
Wer keine Lust hat, seine volle Runde zu laufen, der möge abkürzen. Bei gemütlichen Tempo macht das alles auch mehr Spaß, als wenn man sich zu sehr unter Druck setzt, bestimmte Zeiten laufen zu müssen. Man lässt es langsam angehen. Ein ZU langsam gibt es nicht! Ein bisschen beißen muss man, doch der Spaß kommt schnell, sobald man den Rhythmus gefunden hat. 
Wenn der Spaß wiederkehrt und man wieder Blut leckt, an der Geschwindigkeit arbeiten zu wollen, werden die wohltuenden Verzichte von ganz allein kommen. Bis dahin belohne ich mich nach sämtlichen Einheiten mit 'nem süßen Brotaufstrich zum Frühstück, einem Kuchen am Mittag oder den Glühwein am Abend. 
Mein ganz besonderes Highlight findet dieses Jahr am 10.10.2020 statt. Kailua-kona auf Hawaii. Ganz nach dem Motto #maktheimpossiblepossible habe ich mir letztes Jahr nach nur 3.5 Monate Vorbereitungszeit meinen Traum erfüllt. 
Zuvor sind Teilnahmen beim Ironman in Frankfurt und der Mitteldistanz in St. Pölten geplant.
Der Ironman Frankfurt sollte mein Plan B sein, wenn die Quali im September 2019 gescheitert wäre. Nun nutze ich ihn als meinen ersten Saisonhöhepunkt. Mit einer Bestzeit will ich die  Ziellinie überqueren. Umso wichtiger ist nun für mich, die Luft nach hinten raus zu haben und bis zum Frühjahr/Sommer die Zeit mit Freunden und Familie zu nutzen. St. Pölten soll als Vorbereitungs-Wettkampf und Leistungstest für Frankfurt dienen.
Ihr werdet von mir hören.
Bis dahin lasse ich mich weiterhin von jungen, alten, sportlichen oder unsportlichen Leuten beim Laufen, Schwimmen und Radln überholen und genieße die entspannenden Einheiten mit Hörbüchern und Podcasts. :) 
Maurice