2018

TIMELINE

 

20.11.2018
START Training für die Challenge Roth 2019

Grundlagenkilometer

 

25.03.2018

Trainingslager

Alcudia, Mallorca

  

10.05.2018

Sprintdistanz, Waiblingen

 abgesagt

 

03.06.2018

Ironman 70.3, Kraichgau

1,9 - 90 - 21,1

 

01.07.2018

Challenge, Roth

3,86 - 180 - 42,195

 

02.09.2019

Challenge, Walchsee

1,9 - 90 -21,1

 


Eine neue Herausforderung - Der Traum lebt weiter - Der nächste große Schritt

Es kommt, was kommen musste. Irgendwann erlangt man den Punkt, an dem man sich nicht mehr motivieren kann. 
Es gibt Tage, an denen man sich denkt. All das erreichte war harte Arbeit. Jede einzelne Stunde. Aber das Training gerät ins Schludern. Man geht nicht mehr an die Grenzen. Es fehlt die Herausforderung. 

2018 war ich also angemeldet für die Challenge Roth.
Was folgen sollte, war ein perfektes Trainingsjahr.

 

Im Nachhinein war es nahezu perfekt. Mein Training nahm Maße in Umfang und Intensitäten an, das mir bislang nicht möglich schien.

Ich hielt mich strikt an Ernährung, Alkohol, und dem Konsum von Genussmitteln. Ich aß Schokolade, Eis, Pizza und Burger nur, wenn ich richtig Bock darauf hatte. Dennoch habe ich in all der Vorbereitung eins gelernt: Der Körper ist noch leistungsfähiger mit gesunden Nahrungsmitteln. Nach einer gewissen Zeit verlangt er auch nur noch nach diesen.

 

Das Training nahm Fahrt auf. Lange und ruhige Laufeinheiten. Ein stetiger Anstieg bis zum ersten Höhepunkt.

Trainingslager auf Mallorca.
Ich schrubbte Kilometer, was das Zeug hielt.
Ich schwamm, radelte und lief wie ein Irrer, aber dennoch mit Bedacht. Die ersten Zweifler von Freunden und Bekannten kamen.
Das harte Training trug Früchte.
Die Anfeuerung von Familie und Freunde, sowie die unzähligen Zuschauer, die für Jan Frodeno & Co. in den Kraichgau kamen, beflügelte mich und ich kam überglücklich und mit neuer Bestzeit beim Ironman 70.3 im Kraichgau ins Ziel.
Von da an, waren es nur noch 5 Wochen bis Roth.
Der folgende Samstag nach Kraichgau saß ich bereits wieder auf dem Rad.
Sonntags sogar mit einer noch längeren Tour von 180km.
In der Vorbereitung fühlte man sich in etwa unbesiegbar. Nahezu unzerstörbar. Alle Menschen um einen rum haben mir ihre Meinung kundgetan.
Zweifel, Neid oder Bewunderung.
Man hört nicht nur Gutes., auch viele und teils gut gemeinte Ratschläge.
Wichtig ist, sich davon nicht beirren zu lassen.
Seinen Weg zu gehen und am Wettkampftag das Bestmögliche rauszuholen. Den Leuten beweisen, dass dieser Weg richtig ist.
Man baut eine innere Stärke auf, die verglichen mit anderen, unendlich groß schien.
Von einigen bekam man das Gefühl, nicht mehr dazuzugehören.
Ist es weil ich keinen Alkohol trinke? Weil ich nicht mehr jeden Tag auf Partys bin?

Am Wettkampftag herrschten beste Bedingungen für große. sportliche Leistungen.

 

Der Tag war gekommen.

Die Aufregung stieg ins Unermessliche. Jeden Tag dachte ich nur noch an folgendes: Die Strecke, die Herausforderung. Den Respekt, den ich gegenüber diesem Wettkampfes hatte.
Bis zum Vortag schlief ich immer schlechter. 
Aber am Tag des Rennens stand ich um 4.30 Uhr auf und klebte mir meine Startnummer auf die Unterarme, antworteten Freunden, welche teilweise noch auf dem Heimweg von Geburtstagsfeiern waren.
Ich frühstückte und unterhielt mich ein wenig mit meinem Sitznachbarn am Frühstückstisch.
Am Startbereich angekommen, spielten die Organisatoren epische Musik. Die Sonne stieg auf. Es war ruhig. 
In meinem Leben bekam ich noch nie solch eine Gänsehaut, aber im Laufe des Tages sollten noch viele weitere folgen. 
Der Startschuss fiel. Es geht los. Jegliche Anspannung fällt urplötzlich von einem ab. Man schwimmt. Man fährt und läuft wie eine Maschine, die kein Ende mehr kennt.
Fokussiert auf das Ziel, welches so weit weg schien. Doch eines nach dem anderen.
Steigt man aus dem Wasser, ist der erste Part geschafft und man schaut kurz auf die Uhr. In meinem Fall 1.03h.
Das Gefühl, seine eigens anvisierte Zeit zu erreichen pusht einen noch weiter, als zuvor, weshalb ich mir angewöhnte, lieber etwas tiefer zu stapeln.
Im Wechselzelt wird einem von mehreren Leuten geholfen. Man fühlt sich wie ein kleiner Star, auch wenn die Atmosphäre in Roth hinsichtlich der vielen ehrenamtlichen Helfern ganz besonders zu sein scheint.
Der Weg zum Rad, das bei tausenden anderen Rädern steht war ungewöhnlich. 3.86km im Wasser gewesen. Danach ist das Blut nicht in dem Beinen, wo man es sich in diesem Moment wünscht, sondern bahnt sich erst noch den Weg dahin.
Aber wie würde ein Freundin sagen? "Hilft nichts" Getreu diesem Motto, begann die Radfahrt.
Voller Euphorie und den Jubel Tausender Menschen muss man sich zunächst zügeln, nicht alles geben zu wollen. Was folgte war ein Ritt mit mehreren Überholvorgängen meinerseits.
Radln ist meine Stärke. Meine Disziplin, in der ich alles rausholen kann.
Es funktionierte. Der Anstieg am Berg in Greding bleibt ebenso unvergessen, wie der Anstieg am Solarer Berg, welcher unter Triathleten schon fast weltberühmt ist. 
Am Ende der Radstrecke ist es nahezu unvorstellbar noch 42,2 km zu laufen.
Aber durch die abermals beherzte Hilfe, der unzähligen Helfer und der Lautstärke der Zuschauer, die vor dem Zelt auf ihre Freunde und Familie warteten und bereits im Zelt durch ihre Lautstärke auf sich aufmerksam machten.
Ich lief...
...und das zu schnell.
Der Einbruch kam bei Kilometer zwölf. 
Entlang des Kanals, das gefühlt keine Ende nahm, musste ich etwas an meiner Pace rausnehnen.
Jede Cola, an jeder Verpflegungsstation nahm ich mit.
Bis die Qual nach 30km, auf ein bis dato für mich noch unbekanntes Gefühl, begann. Die Oberschenkel wollten nicht mehr. Von da an wusste ich, was es heißt einen Ironman zu laufen. Von da an, heißt es die mentale Stärke stetig der Gewinner sein zu lassen.
Auf Jeden unnötigen Kraftverbrauch wurde verzichtet. Bspw. beim Griff zum Becher.
Man nahm den Becher entgegen, trank und ließ ihn fast wieder fallen, ohne den Arm groß bewegen zu müssen. Bis drei Kilometer vor Ende ging diese "Tortur", dann war es nicht mehr weit.
Im Ziel angekommen, war ich so glücklich und stolz auf mich, wie noch nie zuvor. Auch wenn es sich noch ein wenig surreal anfühlte
Sie Anzeigetafel nannte mir eine Zielzeit von 9:40h.
Voller Euphorie meldete ich mich am nächsten Tag für die Challenge Walchsee an.
Es sollte der krönenden Abschluss sein. Denn meine Form wollte ich so schnell nicht mehr verlieren.
Mit verminderten Training und wieder mehr Bezug zum Alltag. Es folgte ein dauernder Kampf gegen das Loch, in dem ich nach meiner ersten Langdistanz steckte... Die Luft war raus. Das Ziel erreicht.
Walchsee habe ich dennoch gefinished. Doch von nun an war klar...
Es gibt nur eines, was ich möchte... Hawaii... 
Ich zog bereits die Fäden für die nächste Saison.
Und es begann. Im Dezember meldete ich mich an...
für den Ironman in Chattanooga, Tennesse/USA.