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Das 1. Halbjahr 2020 und Corona

Ganz klar.
Ich bin ein Träumer. Doch ist es nicht genau das, was uns anspornt? Ist es nicht das, was uns antreibt? Der eigene Wunsch, Träume irgendwann mal in die Realität umzusetzen?
Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass ich einen Halbmarathon finishen werde?
2020 sollte das Jahr werden, in dem ich allen zeigen wollte, was man aus eigener Kraft und purem Willen erreichen kann. Doch wer hätte vor einem Jahr noch gedacht, dass uns eine Pandemie heimsucht? In unserem Leben spielt immer ein Unsicherheitsfaktor mit. Das dieser immer wieder und in den ungünstigsten Momenten zuschlägt, das konnte ja keiner ahnen.

 



Optimismus Hin oder Her. Ich bin von dieser Saison bitterlich enttäuscht. Es fehlt mir nicht nur Hawaii, sondern die komplette Saison. Beim IRONMAN Frankfurt wollte ich ganz vorne mitmischen. Ich liebäugelte sogar mit einem Platz auf dem Podium auf Hawaii! Jeder Erfolg beginnt mit einem Traum und die Qualifikation zur IRONMAN WM war nur der Anfang. Ich hätte wetten können, dass die diesjährige Vorbereitung besser laufen würde, als die Letztjährige. Die Vorbereitung, in der mich keine Pandemie heimsuchte, sondern eine zähe Sprunggelenksverletzung. Zum Glück habe ich nicht gewettet... 

Parallelen von diesem zu letzten Jahr waren und sind gegeben. Umso bitterer für mich, dass es zweimal in Folge so kommen musste. Dennoch: Es geht weiter! Was uns Sportler schon immer auszeichnete, ist unsere Widerstandsfähigkeit. Wir sind durch nichts kleinzukriegen. Und wenn es uns nun etwas schwerer fällt, werden wir am Ende wieder aufgestanden sein und stehen an den vielen Startlinien dieser Welt. Wir können unsere Emotionen wieder ausleben, wie wir es gewohnt sind. Können uns in den Zielen dieser Welt auf uns und unsere harten Vorbereitungen stolz sein!

Das erste Halbjahr ist vergangen. Nach und nach wurde ein Wettkampf nach dem anderen abgesagt oder erst verschoben und dann doch abgesagt. Diese Unsicherheit ließ mich, mit einigen Höhen und Tiefen immer am großen Ziel festhalten. Anders, als im letzten Jahr wusste ich aber: Da muss jeder durch! Das gab mir ein bisschen Lockerheit zurück.
Meine Form war bereits Anfang März so gut wie noch nie zuvor. Mein Training hatte ein noch nie dagewesenes Fundament, auf das ich aufbauen wollte. Mit den gescheiterten Wettkämpfen in St. Pölten, Frankfurt, Hawaii und zuletzt Slowenien, habe ich es aufgegeben gehabt, dieses Jahr noch irgendwo an einer Startlinie zu stehen.
Nur Tage danach gab es eine weitere Meldung seitens IRONMAN. Der IRONMAN 70.3 Duisburg soll am 04.10.2020 stattfinden. Auch eine Woche später gibt es noch den IRONMAN 70.3 Luxemburg.
Bin ich bescheuert oder verrückt? Ich versuche weiterhin motiviert zu bleiben, weiter zu arbeiten. Dra
n zu bleiben und Grenzen zu erweitern. Auch wenn der große Traum auf Hawaii nicht wie geplant stattfindet. Ich werde nächstes Jahr in neuer Altersklasse an den Start gehen. Für mich ist das nur ein Grund mehr, stärker aufs Gas zu drücken. Die Altersklasse fordert mir noch mehr Leistung ab. Doch ich habe schon mal das Unmögliche möglich machen können...

 

"Ich hoffe noch immer auf ein hochkarätiges Rennen in diesem Jahr"


Ich trainiere nun also weiter. Der neue Countdown beginnt. Ich hoffe auf eine Ummeldemöglichkeit seitens Ironman auf den IRONMAN 70.3 Luxemburg oder Duisburg und letztendlich vor allem auch darauf, dass dieser stattfindet. Mir ist kein Wasser zu kalt, kein Wind zu stark. Kein Wetter zu schlecht! Falls dieses Jahr noch ein hochkarätiges Rennen stattfinden sollte, stehe ich mit Sicherheit an der Startlinie! Mein letztes Jahr in der AK M25-29 verdient einen würdigen Abschluss, der eigentlich Hawaii hätte werden sollen.

Maurice